Der blanke Wahnsinn . . .

Sie wird in der Münchner Tageszeitung „tz“ als „Schmankerl“ angeboten: Eine renovierungsbedürftige 2-Zimmer-Wohnung in einem seelenlosen Wohnblock. Baujahr 1961, zwei Loggien zum Innenhof. Frei ab 1. November 2017. 80 Quadratmeter Wohnfläche und laut Makler mit einem „großen Potenzial“, was immer das auch bedeuten mag. Kostenpunkt? Schätzen Sie mal . . .

Sie liegen bei Ihrer Schätzung so um die 300.000 Euro? Das wären 3.750 Euro pro Quadratmeter. Sie erinnern sich? Baujahr 1961 und renovierungsbedürftig. Dann liegen sie falsch. Die Maklerin ruft dieses „Schmankerl“ für sage und schreibe 685.000 Euro aus. Nimmt man jetzt noch die Nebenkosten für den Erwerb, die Makler-Courtage und die anstehende, dringend notwendige Renovierung dazu, liegt man bei mindestens 850.000 Euro. Macht mehr als 10.000 Euro für den Quadratmeter Wohnraum. Im Wohnblock und mit briefmarkengroßer Loggia in den Innenhof.

Noch Fragen, wenn es um das Thema Land-Immobilien geht? Man könnte jetzt sagen: Verlangt wird, was bezahlt wird. Und das Erstaunliche daran ist: Selbst solche Angebote gehen immer noch weg wie die warmen Semmeln, auch wenn am Ende für Investoren eine Minus-Rendite rausspringt. Der Trost: Es gibt Alternativen. Zwar ohne Loggia, aber dafür mit einem eigenen Garten und Obstbäumen.